Bräuche rund um das Ja-Wort


Im Wonnemonat Mai steigt das Hochzeitsfieber und viele Paare geben sich das Ja-Wort, um ihre Familienbande auch offiziell zu besiegeln. Egal ob die Zeremonie ganz traditionell oder modern gestaltet wird, den ein oder anderen typischen Hochzeitsbrauch findet man bei jeder Feier.

Schwellbogen

Kurz vor der Hochzeit binden die Nachbarn und Freunde der Braut einen Bogen aus Tannenzweigen, der mit Blumen und Bändern geschmückt wird. Dem Brauch nach soll der Schwellbogen den Eingang des Brauthauses vor allem Bösen beschützen. Wenn am Abend vor der Hochzeit dann der Bogen aufgestellt wird und die Freunde für die Braut das traditionelle Brautlied singen, fließen oft schon die Ersten Tränen der Rührung. Die Sonne neiget sich
Traditionelles Brautlied in Österreich und Bayern Die Sonne neiget sich, sie geht zur Ruh,
sie wirft den letzten Blick dir freundlich zu.
Hast du geprüft dein Herz?
Treibst du damit nicht Scherz?
Heut‘ ist die letzte Nacht,
junge Braut, gib acht!

Braut aufwecken

Der Tag der Hochzeit beginnt für die Brautleute sehr früh. Am Land ist es üblich, die Braut schon um fünf Uhr morgens mit lauter Schießerei oder Blasmusik aus dem Bett zu holen - „Aussaschiassn“ wird dieser Brauch in der Mundart genannt. Traditionell sollen durch den Lärm böse Geister vertrieben und ein neuer Lebensabschnitt eingeläutet werden.

Alt, neu, geborgt und blau

Aus England stammt der Spruch „Something old, something new, something borrowed, something blue and a silver sixpence in your shoe.“, den eine Braut am Hochzeitstag befolgen soll, damit die Ehe voll Glück und Freude sein wird. Etwas Altes kommt meist von den Eltern oder Großeltern, die der Braut meist ein Schmuckstück aus der Familienschatzkiste schenken. Neu ist meist das Brautkleid oder die Brautschuhe und die Freundin oder Schwester borgt der Braut ein Accessoire dazu. Etwas Blaues symbolisiert die Reinheit und Treue der Braut und wird meist versteckt als Strumpfband unter dem Kleid getragen. Der Brauch, eine Glücksmünze im linken Schuh mitzutragen, kommt bei uns nicht so häufig vor, soll aber für Wohlstand in der Ehe stehen und dieser Wunsch kann sicher nicht schaden!

Anschneiden der Hochzeitstorte

Ein Höhepunkt der Hochzeitsfeier ist die Präsentation der Hochzeitstorte. Die Gäste sind dann ganz gespannt, wer beim Anschneiden der Torte die Hand oben hält, wenn das Brautpaar gemeinsam zum Messer greift. Es heißt, dass derjenige, dessen Hand über der des anderen liegt, in der Ehe die Hosen anhaben wird. Üblicherweise ist das meist die Braut...

Braut / Bräutigam stehlen

Wenn Braut oder Bräutigam mit Freunden tanzen, passiert es schnell, dass sie „entführt“ werden. Dann verschwindet ein Teil der Hochzeitsgesellschaft mit der Braut oder dem Bräutigam in einen Nebenraum oder ein nahes Lokal, bis der Ehepartner kommt und seine/n Geliebte/n wieder auslöst. Das passiert meist in Form von unterhaltsamen Spielen oder Liebesbeweisen. Auch die Brautentführer müssen nach der Rückkehr in den Hochzeitssaal lustige Aufgaben lösen, um ihre Schuld wieder zu begleichen. Das Brautstehlen ist eine schöne Unterhaltung für die Hochzeitsgesellschaft, kann jedoch auch die Stimmung auf der Feier kaputtmachen, wenn zu oft gestohlen wird oder die Brautleute zu lang der eigentlichen Party fernbleiben.

Brautstrauß / Strumpfband werfen

Im Laufe des Abends versammelt die Braut alle ledigen Frauen unter den Besuchern um sich und wirft ihnen über Kopf den Brautstrauß zu. Dafür wird meist extra ein kleines Sträußchen gebunden, um nicht den echten Brautstrauß hergeben zu müssen. Die Tradition besagt, wer die Blumen fängt, wird als Nächste der Braut in den Stand der Ehe folgen. Den gleichen Brauch gibt es auch für die ledigen Männer, diese fangen aber nicht den Brautstrauß, sondern schnappen sich das Strumpfband, das die Braut in die Menge wirft.
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